Der letzte Urwald Europas

Weiß auf Grün

Jimena de la Frontera

Hier befindet sich der einzige subtropische Wald in ganz Europa und falls dies Sie überrascht, dann aufgepasst auf Folgendes: Es ist der weitläufigste Korkeichenbestand der Welt mit einer Größe, die 167 600 Fußballfeldern gleichkommt.

An der Grenze des Naturparkes Los Alcornocales finden wir ein weißes Dorf, das aus so viel Grün heraussticht: Jimena de la Frontera, mit seinen Pflastersteinstraßen und einer Ruhe, die so harmonisch ist wie die Gegend selbst. Ein beeindruckendes und gut erhaltenes Schloss, das auf die Zeiten der Araber im 8. Jahrhundert zurückgeht, erhebt sich über das Dorf und beherrscht die umliegende Landschaft. Wir empfehlen, dass Sie bis zu diesem Baudenkmal hochsteigen und das einzigartige Panorama genießen.

Wenn Sie zurück im Auto sind, stehen Sie nicht zu fest aufs Gas, während Sie das Dorf verlassen. Mehr als nur eine Sicherheitsempfehlung, ist das ein guter touristischer Ratschlag. Zwischen den Korkeichen und Olivenbäumen kann man wilde Stiere in ihrem bevorzugten Lebensraum beobachten. Und kümmern Sie sich nicht, falls ihr Auto rot ist … das ist ein Ammenmärchen!

Zwischen zwei Wassern

Naturgebiet Sumpfgebiet des Flusses Palmones (Los Barrios)

Fahren Sie jetzt dem Atlantik entgegen, indem Sie Los Alcornocales umfahren. Beim Fischerdorf Palmones versteckt sich ein wenig bekannter Ort: das Naturgebiet Marismas del río Palmones. Nachdem Sie das Grüne erquickt hat, können Sie sich nun hier am Blau und seiner reichhaltigen Fauna erfreuen.

Wir empfehlen Ihnen einen 30-minütigen Spaziergang durch dieses Gebiet, wo Sie eine große Vielfalt an Ökosystemen wie Dünen, Strände und Feuchtgebiete bewundern können, alles konzentriert auf sehr wenig Raum. Wie Sie bestimmt schon wissen, ist die Provinz Cádiz sehr wichtig für die interkontinentale Wanderbewegung vieler Vogelarten. Und dieses Gebiet ist perfekt, um einige davon zu beobachten wie Kraniche, Flussregenpfeifer und Strandläufer.

Cádiz’ grüne Lunge

Naturpark Los Alcornocales

Nun ist es Zeit, tief ins Innere dieser wunderschönen Naturschutzzone vorzudringen. Nur 13 Kilometer nördlich von Los Barrios finden Sie den Anfang zu einer der schönsten Exkursionen in Los Alcornocales: den Fußweg von Valdeinfierno. Man braucht nicht sonderlich fit zu sein, da dieser gut signalisierte Rundgang mit wenig Höhenunterschied (und außerdem leicht zugänglich) in zwei Stunden zurückzulegen ist. Als Belohnung für diese kleine Anstrengung erhalten Sie die ganze Reinheit dieses einzigartigen und üppigen Waldes. Die Hitze gilt nicht als Ausrede. Auf dem Weg finden Sie einen Bach und Sie wandern im Schatten des Waldes.

Zurück im Auto fahren Sie weiter bis zum Besucherzentrum El Aljibe mit einer interessanten Sehenswürdigkeit: eine Suberoteca. Dort werden sehr viele Korkproben aufbewahrt, um die Qualität einzuschätzen und deren Entwicklung zu verfolgen. Außerdem können Sie dort viel über die Korkernte und die Wirtschaftstätigkeit rund um den Kork erfahren. Es ist wie eine Bibliothek, aber von Kork!

Ein süßes Finale

Medina Sidonia  

Medina Sidonia besitzt einen bemerkenswerten Eingang: den Bogen der Hirtin (el Arco de la Pastora). Dieses hufeisenförmige, arabische Tor aus dem 10. Jahrhundert öffnet den Weg ins Innere einer ummauerten Stadt, die alle Charaktereigenschaften der weißen Dörfer bewahrt. Und sie führt Sie zu einem der beliebtesten weltlichen Vergnügen: die ausgezeichnete Gastronomie.

In Medina Sidonia schlagen wir Ihnen vor, dass Sie sich mit Körper und Seele dem Genuss von Süßem und Salzigem hingeben. Im Restaurant Venta la Duquesa können Sie als Stargericht, zubereitet von der Küchenchefin Miriam Rodríguez, das berühmte schwarzbraune Fleisch mit frischem Gemüse aus dem eigenen Gemüsegarten des Restaurants genießen. Falls Sie zudem ein Leckermaul sind, dürfen Sie weder ihre Süßspeisen noch das Süßwarengeschäft Sobrina de las Trejas verpassen, ein Familienunternehmen mit fast 170-jähriger Geschichte, das (gemäß vieler Einheimischer) nichts mehr und nichts weniger als die besten Alfajores (Mandel-Nuss-Honig-Gebäck) der Welt herstellt.

Um den Tag mit betont gaditanischem Akzent abzuschließen, schlagen wir Ihnen zwei gute Orte für die Übernachtung vor. Wenn Medina Sidonia Sie entzückt hat, ist Casa la Loba, eine typisch andalusische Wohnstätte mit zwei Innenhöfen und einer formidablen Dachterrasse eine zentralgelegene und vorzügliche Wahl. Unser anderer Tipp ist Cortijo Los Monteros in der nahegelegenen Ortschaft Benalup-Casas Viejas, ein rustikaler Gasthof, in althergebrachtem Stil mit Gartenanlagen und einem Schwimmbad, in dem Sie sich erholen können, indem Sie sich totstellen. Aber bitte nicht zu lange … sonst beginnen die Gänsegeier aus Los Alcornocales über Ihnen zu kreisen.

ROUTE UND STRECKENANGABEN

Kilómetros: 144
Geschätzte Fahrtzeit: 2 horas y 26 min.
Empfohlene Tage: 1 o 2
Attraktionen: Kultur, Natur, Küche.
Route auf Karte anzeigen: Google Maps